Psychische Belastungen am Arbeitsplatz steigen weiter – warum Führungskräfte lernen sollten, vorzubeugen 

In der heutigen Arbeitswelt, die nicht nur schnelllebig und komplex, sondern auch von Fach- und Führungskräftemangel geprägt ist, wird der Druck für Unternehmen und Mitarbeitende immer höher und die Relevanz des Themas „psychische Belastung am Arbeitsplatz“ steigt. 
Hamburg, im März 2023

Das ist ein Ergebnis der Zukunftsstudie #whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt der Techniker Krankenkasse (TK) in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und dem Personalmagazin, die im April 2023 erschienen ist.

Psychische Erkrankungen gehören somit zu den Top 3 Gründen für eine Krankschreibung. Auch die durchschnittlichen Krankheitstage je Erwerbsperson sind aufgrund psychischer Belastungen in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen (TK Gesundheitsreport 2023).

Für Unternehmen ist es daher wichtiger denn je, nicht nur das körperliche Wohlbefinden ihrer Belegschaft zu unterstützen, sondern auch Maßnahmen zur Prävention von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, wie z.B. Burnout, zu ergreifen. 

Das Thema Burnout-Prävention sollte daher ein wichtiger Bestandteil der Führungskräfteentwicklung sein: Mitarbeitende effektiv und effizient zu führen, ohne sie dabei zu überlasten und gleichermaßen die individuellen Bedürfnisse im Blick zu haben, sind dabei Schlüsselfaktoren für die Gestaltung einer motivierenden Arbeitsumgebung, die nachhaltige Erfolge für das Unternehmen erzielt.

Dabei sind Führungskräfte zugleich Vorbild und Ansporn und können durch folgende Punkte bereits einen entscheidenden Grundstein legen: 

  1. Burnout- Erkrankungen enttabuisieren
    Psychische Erkrankungen sind häufig noch ein Tabu-Thema. Führungskräfte sollten das Thema ansprechen und in Ihrem Team offen darüber kommunizieren.
     
  2. Mit gutem Beispiel voran gehen
    Führungskräfte sollten sich selbst gut führen können und entsprechend die eigene Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden im Blick haben. Achtsamkeit und Stressabbau sind dabei ebenso relevant wie regelmäßige Pausen und angemessene Arbeitszeiten. 
     
  3. Ziele realistisch gestalten und kommunizieren
    Erwartungen bezüglich der Anforderungen und Ziele sollten klar kommuniziert sein. Mitarbeitende können so verstehen, was von ihnen erwartet wird und was erreicht werden soll. Das reduziert Stress und Unsicherheit.
     
  4. Gespräche führen 
    Regelmäßige Mitarbeitergespräche dienen als Abgleich von Arbeitsbelastung und Anforderung. Denn sowohl Überforderung als auch Unterforderung können langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Auch Angebote zur Unterstützung und Lösungsfindung können zusätzlich entlasten.
     
  5. Arbeitsorganisation verbessern
    Eine gut strukturierte und klare Organisation sorgt dafür, dass Mitarbeitende ihre Aufgaben effektiv und effizient erledigen können. Durch Verbesserungen der Arbeitsstrukturen und der Eliminierung überflüssiger Arbeitsschritte wird das Aufgabenpensum reduziert.
     
  6. Betriebsklima fördern
    Ein gutes Betriebsklima sorgt für ein gutes Miteinander und stellt sicher, dass Konflikte und Spannungen innerhalb des Teams gelöst werden. Ein gemeinsames Mittagessen, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt können unterstützen, dass sich Mitarbeitende wohlfühlen und für einen guten Zusammenhalt sorgen.
     
  7. Flexibilität
    Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Optionen sind nicht überall möglich. Sie fördern jedoch die Produktivität, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und können dazu beitragen, Stress abzubauen und Burnout zu vermeiden.
     
  8. Weiterbildung und Schulungen
    Persönliche und fachliche Weiterentwicklung führen dazu, dass sich Mitarbeitende sicherer und selbstbewusster in ihrer Arbeit fühlen und somit Stress reduzieren. Wenn Mitarbeitende ihre Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern und ihre Karriereziele erreichen, können sie Veränderungen und Herausforderungen in der Arbeitswelt besser handhaben. 
     
  9. Wertschätzung und Anerkennung
    Konstruktives Feedback (Feedback ist nicht Kritik!) ist ein Zeichen der Anerkennung. Regelmäßige Rückmeldungen tragen dazu bei, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen und motivierter und zufriedener bei der Arbeit sind.
     
  10. Unterstützung bei Problemen oder Konflikten
    Konflikte am Arbeitsplatz werden häufig im Verborgenen ausgetragen. Führungskräfte sollten diese identifizieren und ihre Hilfe bei der Klärung anbieten, gegebenenfalls auch durch den Einsatz professioneller Unterstützung, z.B. durch Mediation.

Insgesamt ist  Burnout-Prävention eine lohnende Investition. Unternehmen können von einer höheren Produktivität, niedrigeren Krankheits- und Abwesenheitsraten, gesteigerter Mitarbeiterbindung und -motivation und positiver Reputation profitieren. Mitarbeitende hingegen können von einer verbesserten Arbeitsumgebung und einem guten Gesundheits- und Wohlbefinden profitieren, was zu einem besseren Arbeitsleben und einer höheren Lebensqualität führt. 

Eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Mitarbeitende.

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